Kokosnuss: exotische Frucht mit vielen Talenten

Lesen Sie, warum die Kokosnuss keine Nuss ist, wie sich trotz harter Schale der Frischegrad feststellen lässt und wie vielseitig Sie die Kokosnuss verwenden können.
Kokosnuss

Selbst wer sich nicht mit dem frischen Geschmack der Kokosnuss anfreunden kann, liebt die braune Frucht mit dem strahlend weißen Fleisch. Denn schließlich verbinden wir mit der Kokosnuss Urlaubsgedanken: weiße Strände, hohe Palmen, Sonne, Meer und eine kleine Strandbar, in der kaffeebraune Kellner Cocktails servieren.

Auch wenn diese Träume für viele Menschen nur Träume sind, die Kokosnuss ist Realität, denn sie kann in jedem Supermarkt erworben werden. Weil die Kokospalmen das ganze Jahr über Früchte in verschiedenen Fruchtstadien tragen, sind stets reife Früchte zur Hand, die exportiert werden können. Das hat zur Folge, dass Sie auch in Deutschland, wo keine Palmen wachsen, Sommer wie Winter frische Kokosnüsse kaufen können.

Und, um es gleich vorwegzunehmen: Diesen Vorteil sollten Sie ausnutzen, denn die Kokosnuss ist gesund. Weil sie sehr fettreich (an gesunden, mittelkettigen Fettsäuren) ist, weist sie zwar viele Kalorien auf, besitzt aber auch viele Nährstoffe. Die Kokosnuss kann sowohl mit Vitaminen, wie auch mit zahlreichen Mineralstoffen und Spurenelementen aufwarten. Außerdem besteht sie zu circa zehn Prozent aus Ballaststoffen, mit denen Sie Ihren Magen-Darm-Trakt fithalten können.

Kokosnuss: Nuss oder Frucht?

Eigentlich sollte sich die Frage, ob die Kokosnuss zu den Nüssen zählt, gar nicht stellen. Denn schließlich beinhaltet der Name ja bereits das Wort Nuss. Wer jedoch daraus ableitet, dass die Kokosnuss selbstverständlich auch eine Nuss ist, der irrt. Denn eben nicht alles, wo "Nuss drauf steht, ist auch eine Nuss." Die Kokosnuss gehört zu den Steinfrüchten.

Um das zu verstehen, müssen Sie einen kleinen Ausflug in die Biologie unternehmen. Bei einer echten Nuss wird die Frucht erstens komplett von der Fruchtwand umhüllt. Und zweitens sind alle drei Schichten der Fruchtwand miteinander verwachsen. Lassen sich jedoch die einzelnen Schichten unterscheiden oder in Fruchtfleisch und Hülle aufteilen, handelt es sich nicht um eine Nuss.

Steinfrüchte hingegen besitzen einen verholzten Kern mit fleischiger Frucht. Bei manchen Steinfrüchten essen wir das Fruchtfleisch, wie beispielsweise bei der Kirsche, der Pflaume oder der Olive. Bei anderen Steinfrüchten verzehren wir den Samen. Das ist bei der Kokosnuss, der Pistazie oder der Mandel der Fall.

Damit Sie den Unterschied noch besser verstehen können, müssen Sie allerdings wissen, wie die Kokosnuss wirklich aussieht. Die braune Nuss im Supermarkt ist nämlich nur ein Teil der Frucht:

  • Die Kokosnuss ist oval und von einer ledrigen, wasserundurchlässigen Schale umgeben. Diese Schale wird jedoch direkt nach der Ernte entfernt.
  • Unter der Lederschale befindet sich eine dicke Lage aus Pflanzenfasern. Auch sie wird schon im Ursprungsland abgetrennt. Denn dadurch sind die Kokosnüsse kleiner und einfacher zu transportieren.
  • Auf die Faserschicht folgt eine braune, harte Schale. Sie ist circa fünf Zentimeter dick und muss erst geknackt werden, bevor Sie die Kokosnuss verzehren können. Wie das am einfachsten geht, können Sie auf der Seite Kokosnuss öffnen nachlesen.
  • Haben Sie die braune Schicht entfernt, befindet sich darunter das leckere, weiße Fruchtfleisch, das wiederum von einer feinen, braunen Haut umgeben ist. Diese Haut können Sie zwar mitessen, die meisten Menschen entfernen sie jedoch mithilfe eines Sparschälers.
  • Der Hohlraum jeder frischen Kokosnuss ist mit dem nährstoffreichen Kokoswasser gefüllt. Je reifer die Frucht wird, umso süßer schmeckt das klare Kokoswasser. Gleichzeitig wird es immer weniger und das Fruchtfleisch wird immer mehr. Befindet sich kein Wasser mehr in der Kokosnuss, ist die Frucht überreif und verdorben. Sie schmeckt seifig und sollte nicht mehr verzehrt werden.

Kokosnüsse

Frische Kokosnuss

Wenn Sie den oben stehenden Abschnitt aufmerksam durchgelesen haben, wissen Sie, dass die Kokosnuss mit zunehmender Reife immer weniger Kokoswasser enthält. Umgekehrt lässt sich daraus ganz richtig schließen: Je mehr Wasser in der Tropenfrucht blubbert, umso frischer ist sie. Möchten Sie also feststellen, ob es sich bei der braunen, harten Steinfrucht im Supermarktregal um eine frische Kokosnuss handelt oder, ob die Frucht bereits verdorben ist, machen Sie den Schütteltest:

  1. Nehmen Sie die Kokosnuss aus dem Regal,
  2. halten Sie sie in die Nähe Ihres Ohres und
  3. schütteln Sie die Nuss so, wie Sie einen Cocktail schütteln würden.
  4. Hören Sie es im Inneren der Frucht glucksen, lässt sich daraus schließen, dass Kokoswasser vorhanden ist. Die Kokosnuss ist in der Regel (seltene Ausnahmen bestätigen die Regel) nicht verdorben und kann getrost gekauft und verzehrt werden.
  5. Bleibt es still in der Frucht, beinhaltet sie wahrscheinlich kein Kokoswasser mehr. Das bedeutet, dass die Frucht schon zu lange liegt und verdorben ist. Lassen Sie die Finger von dieser Frucht.

Sofort verarbeiten: Haben Sie eine frische Kokosnuss erworben, ist es natürlich am sinnvollsten, sie sofort zu verarbeiten. Denn auch bei der Tropenfrucht gilt: Je frischer, umso nahrhafter ist die Nuss. Haben Sie nicht sofort die Zeit, um die braune Schale zu knacken, lagern Sie die frische, geschlossene Frucht am besten kühl und trocken. Länger als drei Wochen wird sie sich jedoch nicht halten.

Aufheben für morgen: Da die Frucht der Kokospalme ja nicht gerade klein ist, können Sie eine ganze Nuss wahrscheinlich nicht auf einmal verzehren. Damit sie auch am nächsten Tag noch genießbar ist, muss die angeschnittene Kokosnuss in den Kühlschrank. Einzelne Fruchtfleischstücke packen Sie möglichst luftdicht mit Frischhaltefolie ein. Alternativ legen Sie die Stücke in das aufbewahrte Kokoswasser, sodass sie vollständig damit bedeckt sind.

Lagern: Möchten Sie das Kokosnussfleisch für länger haltbar machen, können Sie es entweder einfrieren oder trocknen. Im getrockneten Zustand in Form von Kokoschips oder Kokosraspeln hält es sich am längsten.

Vielseitige Kokosnuss

Wie bei jedem Obst ist auch die Kokosnuss frisch natürlich am besten. Wenn Sie also im Obstregal eine braune Kokosnuss liegen sehen, gehen Sie nicht daran vorbei, sondern nehmen Sie sie mit. Denn das Kokosnussfleisch direkt aus der Nuss schmeckt herrlich frisch und nussig. Es eignet sich prima als leckere, sättigende Zwischenmahlzeit.

Das Kokoswasser ist wunderbar erfrischend. Stellen Sie es vor dem Verzehr kurz in den Kühlschrank, denn kalt schmeckt es am besten. Kokoswasser erfrischt jedoch nicht nur, sondern spendet außerdem nach einem anstrengenden Sportwettkampf oder nach dem Besuch im Fitnessstudio viele Mineralien, die der Körper durchs Schwitzen verloren hat. Am meisten Kokoswasser enthält übrigens die Trinkkokosnuss.

Auch wenn die Tropenfrucht, wenn sie bei uns ankommt, "nur" aus der braunen, harten Schale, dem Kokosfleisch und dem Kokoswasser besteht, gibt es noch zahlreiche weitere Kokosprodukte:

Bei den Backzutaten im Supermarkt können Sie beispielsweise die Kokosraspel entdecken. Dabei handelt es sich um Kokosnussfleisch, das fein gerieben und getrocknet wurde. Durch das Trocknen werden die Kokosflocken haltbar gemacht. Sie eignen sich hervorragend zum Backen von Keksen oder Kuchen mit Kokosgeschmack.

Ebenfalls zum Backen geeignet ist das Kokosmehl. Weil es kein Gluten enthält, wird es auch von Menschen, die unter Zöliakie leiden, gut vertragen und bietet eine echte Alternative zum Weizenmehl. Allerdings können die beiden Mehlsorten nicht im Verhältnis 1:1 ausgetauscht werden, weil das Kokosmehl sehr viel Flüssigkeit aufsaugt. Möchten Sie mit dem ballaststoffreichen Mehl backen, halten Sie sich am besten an speziell dafür geschriebene Rezepte.

Ein weiteres Kokosnussprodukt, das wahrscheinlich jeder kennt, ist die Kokosmilch. Sie wird durch Auspressen des gemahlenen Kokosfleisches hergestellt. Die weiße, dickflüssige, sehr nahrhafte Kokosmilch ist laktosefrei und somit ein guter Milchersatz für alle, die unter Laktoseunverträglichkeit leiden. Gleichzeitig verleiht sie einen exotischen Touch und wird auch in der asiatischen Küche gerne verwendet. Möchten Sie mehr wissen über Kokosmilch? Über den Bereich Kokosmilch finden Sie mehrere Seiten mit interessanten Infos.

Wer gerne Cocktails trinkt, kennt neben der Kokosmilch sicherlich auch den Kokossirup, der durch das Einkochen mit Zucker aus Kokosmilch gewonnen werden kann. Er verleiht vielen Cocktails ihre beliebte Frische.

Den neusten Trend bilden der Kokosblütenzucker und der daraus gewonnene Kokosblütensirup. Beide Kokosnussprodukte werden gerne als Zuckerersatz verwendet. Sie werden aus dem Nektar der Kokosblüten gewonnen. Denn, wie alle Pflanzen, muss auch die Kokospalme zuerst blühen. Bevor sie Früchte tragen kann. Der Ersatzsüßstoff aus der Kokosblüte süßt ebenso stark, wie Zucker, kann aber mit einem sehr niedrigen glykämischen Index punkten.

Weil das Kokosfleisch sehr viel Fett enthält, kann es gut extrahiert werden. Das Kokosfett wird zu Kokosbutter, zu Kokosöl oder Kokossahne verarbeitet. Kokosöl wird durch Trocknen und Pressen von frischem Kokosfleisch hergestellt. Je nachdem, ob das Fleisch kalt gepresst wurde oder raffiniert wurde, entsteht natives oder raffiniertes Kokosöl. Weil das Kokosöl erst bei circa 27 Grad Celsius flüssig ist, wird es auch als Kokosfett bezeichnet. Es hat einen hohen Rauchpunkt und eignet sich hervorragend zum Braten, denn es schmeckt neutral.

Kokosnuss Tipps

  • Sehen Sie den Trend zur Kokosnuss nicht als einen typischen Hype an, der rasch wieder vergeht. Wenn sich Menschen nur von Kokosnüssen ernähren können, ohne unter Mangelerscheinungen zu leiden, zeigt das, dass die Tropenfrucht voller Nährstoffe steckt.
  • Probieren Sie zum ersten Mal eine frische Nuss, lassen Sie die Frucht nicht lange liegen, sondern verzehren Sie sie möglichst bald. Wenn Sie von dem Kokosfleisch und/oder dem Kokoswasser nicht so begeistert sind, lesen Sie nach, was Sie daraus zaubern können. Trifft vom Kokoslikör bis zur Kokossahne nichts Ihren Geschmack, verwenden Sie die Tropenfrucht zur Schönheitspflege.
  • Suchen Sie eine gesunde Alternative zu Kartoffelchips? Dann probieren Sie doch einmal Kokosnusschips. Am besten erwerben Sie die feinen, getrockneten Chips aus Kokosfleisch im Bioladen. Achten Sie darauf, dass die Nascherei ohne Zusatzstoffe ist und wenn Sie statt mit Zucker mit Kokosblütensirup gesüßt wurde, ist sie noch gesünder. Wer einen Dörrautomat besitzt, kann die leckeren Kokoschips auch selber herstellen. Für eine Diät sind die Chips jedoch nicht geeignet, denn sie enthalten viel Fett.
  • Da die Kokospalme in den Tropen wächst und dort andere Arbeitsbedingungen herrschen, als in Deutschland, sollten Sie nicht nur auf biologische Qualität der Kokosnüsse und der Kokosprodukte Wert legen, sondern auch auf ein Fair-Trade-Siegel achten. Ist Ihr Kokosprodukt mit einem solchen Siegel zertifiziert, wurden auch die Arbeiter fair entlohnt und hatten gute Arbeitsbedingungen.
  • Es gilt zwar nicht immer, dass alles, was für Herrchen oder Frauchen gut ist auch dem vierbeinigen Freund bekommt, aber über ein Schlückchen energiespendendes Kokoswasser freut sich auch der Hund an heißen Tagen. Selbstverständlich sollten Sie den Vierbeiner keine ganze Kokosnuss leer trinken lassen, aber wenn Sie beispielsweise im Sommer eine längere Wanderung zusammen mit Ihrem Hund unternehmen, spendet ein kleines Näpfchen Kokoswasser auch Ihrem treuen Begleiter frische Energie.