Kokospalme: Pflege und Tipps für die Zimmerpflanze

Lesen Sie alles über die Kokospalme als Zimmerpflanze: Ihre Pflege, das Umtopfen und was Sie beachten müssen, damit sie wächst und gedeiht.
Kokospalme

Die Kokospalme ist ein tropisches Gewächs, das in seinen Ursprungsländern hauptsächlich an der Küste vorkommt. Ihren Namen verdankt die Kokospalme der Kokosnuss, ihrer Frucht, die auch heute noch für viele Menschen ein wichtiges Nahrungsmittel darstellt. Während die Cocos nucifera in den Tropen bis zu 30 Metern hoch werden kann, erreicht sie dieses Ausmaß in Europa keinesfalls.

Denn der Palmbaum, der in seinen Ursprungsländern problemlos kultiviert wird, benötigt tropische Lebensbedingungen. Weil die Kokospalme viel Wärme, viel Sonne und viel Feuchtigkeit gewöhnt ist, fällt es uns selbst im Zimmer schwer, ihr ein optimales Klima zu schaffen. Sowohl ihre Mindesttemperatur von 20 Grad Tag und Nacht im Sommer und im Winter einzuhalten, ist nicht einfach.

Aber auch die Lichtverhältnisse müssen stimmen, denn in den Tropen scheint die Sonne mindestens 12 Stunden am Tag. Dunkle Winterabende kennt die Kokospalme also nicht. Und weil sie bevorzugt in Küstengebieten wächst, mangelt es ihr auch niemals an Wasser. Wer sich das Urlaubsfeeling mit einer Kokospalme als Zimmerpflanze nach Hause holen möchte, muss schon etwas Aufwand in Kauf nehmen. Denn in unseren Breitengraden ist der Palmbaum kein pflegeleichtes Gewächs.

Kokospalme als Zimmerpflanze

Damit die Kokospalme in Ihrem Wohnzimmer optimal gedeihen kann, müssten Sie tropische Bedingungen schaffen. Selbstverständlich ist das nicht möglich. Denn wer möchte schon bei einer Durchschnittstemperatur von 27 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent vor dem Fernseher sitzen? Weil Sie diese idealen Voraussetzungen nicht dauerhaft herstellen können, wird der Palmbaum in der Wohnung auch nach vielen Jahren niemals höher als zwei oder drei Meter werden.

Auch über selbst gezüchtete Kokosnüsse dürfen Sie sich nicht freuen. Denn das tropische Gewächs trägt in unseren Breitengraden keine Früchte. Dennoch können Sie die nicht gerade anspruchslose Kokospalme auch in den eigenen Vier Wänden ziehen und sich somit wenigstens ein bisschen Strandfeeling zaubern. Wenn Sie einen Wintergarten besitzen, ist die Palme dort allerdings besser aufgehoben, als im Wohnzimmer. Denn hinter großen Glasfenstern hat sie zumindest im Sommer ausreichend Licht.

Während die tropische Kokospalme oft schon nach sechs Jahren ihre ersten Blüten trägt, dürfen Sie das von der Zimmerpflanze nicht erwarten. Kaum eine selbst gezüchtete oder im Supermarkt erworbene Palme wird in unseren Breitengraden Blüten hervorbringen. Tut Sie das doch, so benötigt sie dazu viele Jahre. Denn auch das Wachstum der Cocos nucifera ist hierzulande stark verlangsamt. Dennoch können Sie bei richtiger Pflege und liebevollem Umgang viele Jahre Ihre Freude an der Urlaubspflanze haben.

Zusammenfassung:

  • Die Kokospalme wird als Zimmerpflanze selten höher als zwei Meter.
  • Sie wächst viel langsamer, als in ihrer Heimat.
  • Sie benötigt viel Licht, viel Wärme und viel Wasser.
  • Sie treibt in den seltensten Fällen nach vielen Jahren Blüten.
  • Sie wird in unseren Breitengraden keine Früchte tragen.
  • Sie fühlt sich im Wintergarten wohler, als im Wohnzimmer.

Pflege der Kokospalme

Damit Ihnen Ihre Kokospalme möglichst lange Urlaubsgefühle schenkt, müssen Sie dafür sorgen, dass Sie sich bei Ihnen wohlfühlt. Dazu benötigt sie den entsprechenden Standort, den Sie am besten schon vor dem Kauf einer Pflanze in Ihrer Wohnung aussuchen. Außerdem möchte der tropische Baum liebevoll gehegt und gepflegt werden. Beachten Sie daher folgende Punkte:

  1. Stellen Sie die Kokospalme an einem möglichst sonnigen Platz auf. Wenn Sie keinen Wintergarten besitzen, eignet sich ein großes Südfenster. Nur ganz junge Kokospalmen lieben den Halbschatten. Sobald die Pflanze älter wird, muss sie jedoch ins Licht umgesiedelt werden.
  2. Weil hierzulande selbst im Wintergarten oder am Südfenster in den kühlen Wintermonaten die Tage zu kurz sind, benötigt der Tropenbaum ein Pflanzlicht. Sorgen Sie mithilfe einer Pflanzenlampe dafür, dass die Kokospalme das ganze Jahr über pro Tag mindestens 12 Stunden Licht bekommt.
  3. Das exotische Gewächs braucht zwar viel Wasser, aber im Nassen steht es nicht gerne. Halten Sie den Boden der Kokospalme stets feucht, aber hüten Sie sich vor Übertreibungen.
  4. Die Kokospalme verträgt zwar in manchen Gegenden sogar salziges Meereswasser und auch ein bisschen Kalk im Wasser schadet ihr nicht. Ist Ihr Leitungswasser jedoch sehr hart, sollten Sie zum Gießen der Palme lieber Regenwasser verwenden.
  5. Damit die Cocos nucifera ausreichend Nährstoffe erhält, sollte sie alle zwei Wochen etwas Dünger erhalten. Während der Wintermonate, wenn die Raumtemperatur etwas kühler ist, wird sie weniger gegossen und seltener gedüngt.
  6. An heißen Sommertagen freut sich die Tropenpflanze, wenn Sie die Sonne im Freien genießen kann. Allerdings verträgt sie die kühle Nachtluft nicht. Sinkt nachts die Temperatur unter 20 Grad, müssen Sie die Kokospalme wieder nach drinnen stellen.
  7. Natürlich darf aber auch die Raumtemperatur nicht unter 20 Grad Celsius abfallen. Das bedeutet, auch wenn Sie nicht zu Hause sind, muss im Winter die Heizung laufen, damit sich der Palmbaum wohlfühlt und nicht auskühlt.
  8. Weil es in den Tropen nicht nur heiß ist, sondern auch eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, sollten Sie versuchen, Ihrer Pflanze diese Voraussetzung im Wohnzimmer ebenfalls zu schaffen. Dazu können Sie rund um den Pflanzkübel kleine Wasserschälchen aufstellen, deren aufsteigender Wasserdampf die Luft um die Kokospalme herum feucht hält.
  9. Alternativ besprühen Sie das Tropengewächs hin und wieder mit Regenwasser. So ein feiner Sprühnebel, der sich zart auf den Palmblättern niederlässt, erfüllt den gleichen Zweck, wie die erhöhte Luftfeuchtigkeit.

Kokospalme umtopfen

Da die meisten Kokospalmen in viel zu kleinen Töpfen verkauft werden, sollten Sie sie gleich umtopfen, wenn Sie zu Hause angekommen sind. Dass der Pflanztopf zu klein ist, erkennen Sie daran, dass die Wurzeln unten zum Abtropfloch herauswachsen.

Achtung: Sind die Wurzeln, die aus dem Topfboden quellen, ziemlich dick, wurden sie wahrscheinlich gekürzt. Diese Palme sollten Sie nicht erwerben, denn sie hat nur eine geringe Überlebenschance. Auch die kleinen Würzelchen und die Wurzelspitzen sind für das Tropengewächs sehr wichtig. Schneiden Sie daher auch selber niemals die Wurzeln ab, sondern gehen Sie auch beim Umtopfen sehr vorsichtig damit um.

Die Palme besitzt eine Pfahlwurzel. Das heißt, dass Ihre Wurzel sich nicht in der Breite weit verzweigt, sondern in die Tiefe geht. Sie benötigt also nicht unbedingt ein Pflanzgefäß mit sehr weitem Umfang, sondern eher einen sehr tiefen Topf. Weil das Umtopfen stets Stress bereitet, sollte es so selten, wie möglich stattfinden.

Die junge Kokospalme, der Sie nach ihrem Erwerb sofort einen ausreichend großen Pflanztopf verpasst haben, müssen Sie erst nach zwei Jahren wieder umtopfen. Denn auch, wenn Sie innerhalb dieses Zeitraumes ein ganzes Stückchen gewachsen ist, besitzt sie noch ausreichend Nährstoffe in der Kokosnuss. Für ältere Palmen ist ein dreijähriger Umtopf-Turnus ausreichend.

Am besten kaufen Sie für Ihr Tropengewächs eine spezielle Palmenerde beziehungsweise Palmensubstrat. So haben Sie die Gewissheit, dass der Boden ausreichend Sauerstoff an die Wurzeln lässt, und weder zu locker, noch zu fest ist. Ist er zu fest, entsteht leicht Staunässe und die Palmenwurzeln verfaulen. Ist die Erde zu locker, hält sie das Wasser nicht und Ihre Pflanze muss verdursten.

Setzen Sie die Kokospalme beim Umtopfen immer so in die Erde, dass die Hälfte der Nuss vom Substrat bedeckt ist. Die andere Hälfte muss aus der Erde herausschauen. Drücken Sie den Boden rund um die Kokosnuss mit den Fingerspitzen leicht an. Gleich nach dem Umtopfen wird gut gewässert und gedüngt.

Tipps für die Kokospalme

  • Schneiden Sie Ihre Kokospalme niemals zurück. Entfernen Sie lediglich die unteren Palmenblätter, wenn sie verwelkt sind.
  • Wer keine Palmenerde auftreibt, kann sich mit einem Gemisch aus Blumenerde und Sand behelfen. Die Pflanze möchte keinen reinen Humus oder Torf.
  • Können Sie nicht alle Wachstumsbedingungen der Kokospalme erfüllen, bleibt die Pflanze nicht nur kleiner, sondern sie wird auch anfälliger für einen Schädlingsbefall. Kontrollieren Sie Ihre Kokospalme regelmäßig. Eine gesunde Palme hat glänzende, grüne Blätter. Ist sie von der Spinnmilbe befallen, werden ihre Palmwedel silbrig und matt. Die Milben können Sie außerdem in den Blattachseln entdecken.
  • Damit Sie nicht schon beim Einkauf eine kranke Kokospalme erwischen, achten Sie darauf, dass das Tropengewächs grüne Blätter aufweist. Außerdem sollte es bereits mindestens fünf Palmwedel besitzen.
  • Auch ob Sie die Palme richtig pflegen, können Sie an der Blattfarbe erkennen. Besitzen die grünen Palmwedel braune Blattspitzen, ist die Luftfeuchtigkeit um Palme herum zu niedrig. Haben die Palmblätter einen gelben Rand, wurde die Pflanze zu wenig gegossen.
  • Weil in den Tropen nicht nur die Luft wärmer ist, als bei uns, sondern auch das Wasser, verwenden Sie zum Gießen Ihrer Kokosnusspalme am besten lauwarmes Regenwasser.