Kokosöl selber machen - Rezepte, Tipps und Infos

Wenn Sie wissen möchten, was Ihr Kokosnussöl enthält, machen Sie es doch einfach selbst. Hier erfahren Sie, wie das geht. Sie finden wissenswerte Infos und zwei Rezepte.
Kokosöl

Wer sich ein bisschen mit dem Aufbau einer Kokosnuss beschäftigt hat, der weiß, dass Kokosöl nicht in der Frucht enthalten ist. Es wird vom Menschen aus dem Fleisch der Tropenfrucht hergestellt. Wenn dabei keine chemischen Wege eingeschritten werden, sondern das Öl auf mechanischem Wege gewonnen wird, ist es naturbelassen und beinhaltet alle gesunden Bestandteile, die auch im Kokosfleisch enthalten sind.

Die wichtigesten Bestandteile des Öls aus der Kokosnuss sind die mittelkettigen Fettsäuren, allen voran die Laurinsäure. Sie wird vom menschlichen Körper nicht nur leicht aufgenommen, sondern kann der Gesundheit auch allerhand bieten. Laurinsäure wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Die Triglyceride können eine Diät zur Gewichtsreduzierung unterstützen und sie gleichen bei äußerlicher Anwendung den pH-Wert der Kopfhaut aus.

Außerdem kann das gesunde Kokosnussöl mit den Vitaminen C, E, B1, B2, B3, B4 und B6 aufwarten. Und an Mineralstoffen und Spurenelementen enthält es Natrium, Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium, Eisen Schwefel, Jod, Zink, Mangan, Selen und Kupfer. Das nährstoffreiche tropische Öl sorgt dafür, dass die Gehirnfunktionen belebt werden, und beugt so altersbedingten Krankheiten wie Alzheimer und Demenz vor. Ausführlicher über den Gesundheitswert können Sie sich hier So gesund ist Kokosöl informieren.

Kokosöl ist nicht gleich Kokosöl

Doch nicht jedes Kokosnussöl ist gleich gesund. Zuerst kommt es natürlich auf die Qualität der verwendeten Kokosnüsse an. Dabei ist zu beachten, dass sie aus biologischem Anbau stammen sollten. Das bedeutet, dass sie frei sind von Pestiziden. Außerdem muss bei der Herstellung des Öls zwischen raffiniertem und nativem Kokosnussöl unterschieden werden:

  • Bei dem raffinierten Öl aus der Kokosnuss wird das Kokosfleisch nach dem Schreddern im Hochofen getrocknet und anschließend gepresst. Das so gewonnene Öl wird chemisch raffiniert, gebleicht und deodoriert. Dadurch geht ihm beispielsweise das Vitamin E verloren.
  • Natives Kokosöl wird kalt gepresst und nicht chemisch behandelt. Das Öl wird aus dem frischen Fleisch der Kokosnuss gepresst und anschließend mithilfe von Zentrifugen von der Kokosmilch abgetrennt. Es entsteht weder große Hitze, noch werden Chemikalien eingesetzt. Das Öl ist naturbelassen.

Natives kaltgepresstes Kokosöl

Wer seiner Gesundheit mit der äußerlichen oder innerlichen Anwendung von Kokosöl etwas Gutes tun möchte, der sollte auf jeden Fall nur das naturbelassene Öl der Kokosnuss verwenden. Denn nur dann kann er sicher sein, dass all die wichtigen Bestandteile der Tropennuss im Öl noch enthalten sind. Das naturbelassene Kokosöl ist unter den Bezeichnungen natives Kokosöl, kaltgepresstes Kokosnussöl, Kokosöl virgin oder Kokosnussöl vierge im Handel. Es sollte außerdem darauf geachtet werden, dass es aus biologischem Anbau stammt, was ebenfalls auf der Verpackung mit dem Zusatz Bio-Kokosöl vermerkt wird.

Rezept: Kokosöl selber machen

Wer bei den Inhaltsstoffen seines Kokosöls ganz sicher gehen möchte, der nimmt die Herstellung selber in die Hand:

  1. Dazu wird ein Päckchen getrockneter Kokosflocken benötigt, die portionsweise in den Entsafter gegeben werden.
  2. Mithilfe der Zentrifugalkraft zieht der Entsafter das Öl und die Creme aus dem getrockneten Kokosfleisch.
  3. Es sollten nicht zu viele Kokoslocken gleichzeitig in die Maschine gegeben werden, damit sie nicht verstopft.
  4. Wenn alle Kokosraspeln einmal durch den Entsafter gelaufen sind, sollte die Prozedur ein zweites Mal wiederholt werden, um keinen Tropfen des wertvollen Öls zu verschenken.
  5. Anschließend wird der so gewonnene "Saft" in ein Glas gegossen und für 24 Stunden an einem warmen Ort ruhig gelagert.
  6. Nach der Ruhezeit schwimmt das Kokosnussöl oben im Glas und die Creme hat sich auf dem Boden abgesetzt.
  7. Das gebrauchsfertige Öl kann nun mit einem Löffel abgeschöpft werden und in ein frisches Glas umgefüllt werden.

Rezept: Kokosöl selber pressen

Benötigt werden:

  • 1 reife Kokosnuss
  • 1 Hammer
  • 1 Küchenmesser
  • 1 Mixer
  • 1 Mullwindel
  • 1 Glas
  • 1 Löffel

Herstellung von kaltgepresstem Kokosöl:

  1. Mithilfe des Hammers wird die reife Kokosnuss geöffnet. Dabei sollte das Kokoswasser aufgefangen werden.
  2. Anschließend wird mit einem Küchenmesser das Fruchtfleisch in kleinen Stücken von der Schale gelöst und in das Mixgefäß gegeben.
  3. Es wird der Deckel auf das Mixgefäß aufgesetzt und die Maschine wird auf mittlere Geschwindigkeit geschaltet. Sie sollte solange mixen, bis das Fruchtfleisch der Kokosnuss fein zerhackt ist. Damit sich das Kokosfleisch besser mixen lässt, kann vom Kokoswasser ein wenig dazugegossen werden.
  4. Über ein Glas mit großer Öffnung wird nun die Mullwindel gebreitet.
  5. Dann wird mit dem Löffel eine kleine Portion des gemahlenen Kokosfleisches auf die Windel gefüllt. Die Windel wird zugedreht und ausgepresst, sodass die Kokosmilch ins Glas läuft.
  6. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis das gesamte Kokosfleisch ausgepresst wurde.
  7. Nun sollte das Glas mindestens 24 Stunden an einem kühlen Ort ruhig stehen bleiben.
  8. Nach dieser Zeit hat sich an der Oberfläche eine Schicht mit geronnener Kokosmilch abgesetzt. Unten im Glas befindet sich das reine Kokosöl.
  9. Die geronnene Milch wird mit dem Löffel abgeschöpft und entsorgt. Das Kokosöl kann verwendet werden.

Weitere Rezepte und Anwendungsmöglichkeiten: Kokosbutter selber machen